Hui, die Nacht war... interessant. Laut, kalt, nass... In der Reihenfolge.
Es waren tapfere 6 Grad heute Morgen. Und Nebel. Dadurch war alles sehr nass.
Meine Nachbarn waren 3 Jugendliche, die das Feuer die ganze Nacht am Brennen gehalten haben wegen der Kälte. Mit entsprechenden Geräuschen... aber sie haben mir auch die Sicherheit gegeben, dass sie auf mich aufpassen. Also unbewusst 😀

Bisschen müde, weil praktisch kaum geschlafen, aber frohen Mutes mache ich mich um 8 Uhr auf zur vorerst letzten Etappe. Heute werden es nur moderate 35-40 km bis nach Donaueschingen.

Ein letzter Blick auf die Donau in Tuttlingen...
Dann bin ich auch schon wieder unterwegs.
Anfangs ist es noch ganz schön Nebel, dadurch auch ziemlich frisch.

Trübe Landschaft, aber: die Donau direkt am Weg! Ich will mich mal nicht beschweren!

Hier befindet sich die Donauversickerung. Im Sommer ist das Flusbett manchmal komplett ausgetrocknet.
"Die Donau taucht ab
Im Sommerhalbiahr können Sie hier ein bemerkenswertes Phänomen beobachten: Einer der bekanntesten europäischen Flüsse, die fast 3.000 km lange Donau, verschwindet sozusagen spurlos im Untergrund. Knapp drei Tage später hat das Wasser in einem riesigen unterirdischen Höhlensystem die europäische Wasserschei- de überwunden und stromt über die größte Quelle und den größten See Deutschlands in den Rhein."

Ganz schmal ist das Flussbett hier.

Das ist bisher mein Lieblingsbild von heute.
Der Nebel lichtet sich.
Und dann fahre ich und fahre.
Bei einem Bäcker gibt's endlich Kaffee.
Es geht ganz schön die Berge rauf.

Sehe ich doch hier ganz am Horizont oben am Berg, tatsächlich schon den Schwarzwald! Ja, ich komme der Quelle der Donau näher...

Der Großteil der Strecke heute geht entlang des Wassers. Allerdings verändert sich die Landschaft entlang des Flusslaufes schon auf den Kilometern ganz schön, die ich fahre. Gestern noch steile Felsformationen rechts und links, heute weitläufige Flussauen

Und dann endlich nähert sich meine Reise dem Ende: ich erreiche Donaueschingen und damit den Donauursprung.

"Brigach und Breg
bringen die Donau zu Weg."
Hier fließen die beiden Flüsse zusammen und Vereinen sich ab hier zur Donau.

Genau hier, bei Flußkilometer 2779, beginnt die Donau und fließt durch 10 Länder bis ins Schwarze Meer in Rumänien und der Ukraine.

Eine letzte Pause, um den Anblick zu genießen.

Ein Blick auf die Brigach.
Aber: es gibt ja auch noch eine Donauquelle, wo das Donauwasser aus der Erde entspringt

Die Quelle befindet sich in Donaueschingen im Schlosspark zwischen Stadtkirche Sankt Johann und dem Fürstlich Fürstenbergischen Schloss. Was hier aus der Erde sprudelt ist, Regenwasser aus dem Schwarzwald, das in der Erde versickert, unterirdisch bis zum Schwarzwaldrand fließt und in Donaueschingen als Quelle der Donau wieder ans Tageslicht kommt.

Wie Perlen steigen kleine Wasserbläschen im Quelltopf empor - ein faszinierendes Schauspiel, das zum Zauber dieses malerischen Ortes in Donaueschingen beiträgt. Über der Donauquelle wacht die "Mutter Baar" in einer 1896 durch Adolf Heer geschaffenen Skulpturengruppe. Sie weist ihrer Tochter, der Jungen Donau, den Weg in Richtung Osten.
Tja, und nun geht meine Reise langsam zu Ende. Mit dem Zug werde ich von Donaueschingen über Stuttgart nach Hause fahren.

Mein Fazit nach knapp 200 Fahrradkilometern in 3 Tagen:
Es hat mir große Freude gemacht!
Wahrscheinlich ist es für eine solche Tour gar nicht falsch, wenn ich alleine bin...
Unzählige Male habe ich angehalten wegen:
Jacke an/aus/auf/zu
Sonnenbrille auf/ab
Fotos machen
Lippenpomade
Unterhemd aus
"Oh, hier sieht es interessant aus!"
Pause: ich muss meinen Popo ausruhen
Pause: ich muss was essen/trinken
Ich weiß nicht, ob ich da so paar-/ gruppenkompatibel bin...
Ich würde wieder:
Alleine fahren (kann es aber auch gern mal zu zweit versuchen...)
Radwanderweg nutzen
Ein Airbnb für die Übernachtung buchen
Ich würde:
Mir einen anderen Sattel zulegen.
Es ist fürchterlich, und das größte Hindernis sind meine Schmerzen an entsprechenden Stellen gewesen.
Gern mein Budget erhöhen😀. 20 Euro fürs Essen pro Tag sind wirklich knapp, und ich habs nicht immer geschafft
Tag1: 20,55€
Tag 2: 28,90€
Tag 3: 19,99 €
Plus:
57,05 für Übernachtung, Therme, Fahrradkarte
Der ganze Trip hat mich 126,49 € gekostet.
Ich würde nicht wieder:
Im Zelt schlafen, wenn es unter 10 Grad in der Nacht sind
Ansonsten war Zelten echt ok.
Die schönste Strecke:
Zwischen Sigmaringen und Tuttlingen
Die mach ich gern nochmal, auch gern mit etwas mehr Zeit

Und am meisten überrascht hat mich, dass ich mit dem Fahrrad bis in den Schwarzwald gefahren bin! Donaueschingen gehört zum Schwarzwald!
Mal sehen, wohin mich meine nächste Radreise führt!
Bis bald!
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Mutti (Sonntag, 07 September 2025 15:18)
Prima! Und nun ab nach Hause und ausruhen. Mußt ja fit für die neue Arbeitswoche sein. Schönen Tag, mein Kind! Liebe Grüße
Dana (Sonntag, 07 September 2025 15:21)
So schön! � Wir können auch den weiteren Verlauf, bis zur Mündung wärmstens empfehlen �
Sandy (Sonntag, 07 September 2025 15:23)
Das ist mir zu weit�
@Mutti: das nennt sich "aktive Erholung " � und ist bei meiner sitzenden Arbeit genau das, was meinem Körper gut tut. Wenn ich im Urlaub nur rum liege und ausruhe, dann tut mir alles weh
Andrea (Sonntag, 07 September 2025 16:14)
Hut ab! Tagegeld muss aber unbedingt erhöht werden